D e r
E n t e r t a i n e r
Pro-Jects Pre Box RS Digital bietet auf kleinstem Raum ein Tech-
nik- und Ausstattungspaket, das keine W ünsche offen lässt
C
lever, w ie P ro-Ject-B oss H ein z
Lichtenegger in den letzten Jahren
n eben seinen P lattenspielern ein
kom plettes E lektronikprogram m au f die
Beine gestellt hat - ein ausbaufähiges Bau-
kastensystem zu sym pathisch günstigen
Preisen. P reisw erter G enuss oh n e V er-
zicht - so ließe sich das M otto um schrei-
ben. Die zum Test angetretene Pre Box
RS D igital zeigt sich dabei als U niversal-
künstler: V orverstärker u n d W andler zu
sein reichte ih m dabei nicht, er verbaute
auch n o ch zwei verschiedene W andler-
b au stein e, ein en analogen C inch- u n d
etliche digitale Eingänge, zwei schaltbare
Filter, sym m etrische u n d u n sy m m etri-
sche A usgänge, einen K opfaörerverstär-
ker sowie eine R öhren- u n d eine T ran -
sistorausgangsstufe. W a ru m das alles?
Er m öchte keinen K unden ziehen lassen
- egal, w elche klangliche o d er au sstat-
tungsseitige P räferenz dieser n u n haben
m ag. A ber n atü rlich h a t L ichtenegger
auch d en Spieltrieb d e r H iF i-F ans im
Sinn, die einfach im m er m al wieder etwas
ausprobieren m öchten. Die Pre Box bietet
h ier etliche K o m b in atio n sm ö g lich -
keiten in ausgezeichneter Q ualität zu
einem m ehr als fairen Preis.
A llerdings sollte m an sich schon
etw as Z eit n eh m en , das G erät zu
erk u n d e n , w o m ö g lich so g ar a u s-
nahm sweise m al die Bedienungsanlei-
tung in die H and nehm en, um letztlich
die in der eigenen Kette optim ale K onfi-
g u ratio n zu finden. Fangen w ir m al an
der F rontplatte an: Kleine K ippschalter
sorgen neben dem Ein/-Ausschaltvorgang
für die Eingangsw ahl, legen den W an d -
lertyp u n d das Filter fest u n d entschei-
den darüber, ob R öhrenbetrieb oder der
T ran sisto rau sg an g g ew ünscht ist. Eine
w eitere B esonderheit ist der in der Im pe-
danz anpassbare K opfrörerausgang, der
m it jedem dynam ischen H örer m it m in -
destens fü n f O hm Im pedanz h arm oniert
und klanglich einen veritablen Job m acht.
Für Verfechter der klassischen Analogie
bietet die P re Box einen analogen E in -
gang, was den A nschluss eines separaten
P honoverstärkers für den Betrieb eines
P latten sp ielers erm ö g lich t u n d in d en
m eisten Fällen v o llauf genügen dürfte.
D eutlich spendabler zeigte m an sich m it
d ig italen E in g än g en : In sg esam t n e u n
Q uellgeräte finden K ontakt, darunter der
in dieser Preisklasse relativ selten zu fin-
dende sym m etrische AES/EBU-Eingang
und ein dank selbstverständlich asynchro-
n e r A rbeitsw eise erfolgreich au f Jitter-
jagd gehender U SB -Eingang. D och der
P ro-Ject w eiß n o ch m it ein er w eiteren
Besonderheit aufzuwarten: Speziell für das
b randneue hauseigene Laufw erk CD Box
RS, das in D esign u n d A bm essungen p er-
fekt zum W andler passt, gibt es eine V er-
bindung, die auf den prosaischen N am en
„Sonic“ h ö rt u n d n u r in V erbindung m it
d em sy m m etrisch au fg eb au ten W a n d -
le rch ip l funktioniert. P ro-Ject bediente
sich dabei einer von A nagram p atentier-
ten T echnik u n d un terb in d et so, zusam -
m en m it einer externen Clock-Steuerung,
die d em L aufw erk d en A rb eitstak t des
W andlers aufzw ingt, seh r w irkungsvoll
den allseits unbeliebten, da klangschäd-
lichen Jitter.
E n o rm e r te c h n is c h e r A u fw a n d
Es ist also ein rand v o lles, m it te c h n i-
sch en H ighlights gespicktes Paket, das
da g esch n ü rt w u rd e - zum al d er D A C
im N ebenberuf ja auch noch ein richtiger
V orverstärker ist, dessen Lautstärke, bei
einem solch m odernen Gerät fast ein A na-
chronism us, per A lps-Poti geregelt wird.
E n tsp rec h en d zeitau fw en d ig gestaltete
sich d er H ö rtest, galt es doch, die v o n
einer B&W D 804 in Schall um gew andel-
ten Signale in ihren unterschiedlichsten
N uancen zu erfassen.
In d er ersten R u n d e strich d er Sony
XA 50 im A lleingang rech t schnell die
Segel im V ergleich zur „Box“ in Stellung
W a n d le rl, Filter 2 u n d R öhrenausgang.
Im Bass aufgebläht, to n a l in h o m o g e n
u n d d y n am isch g eb rem st k lan g n ic h t
n u r H aiou Z hang am B echstein-Flügel,
sondern auch R ichard Bar-
gels B lues-Stim m e.
M anchem Kollegen
erschien der K lang
d ie se r
Z u sa m -
m enstellung etwas zu
ru n d , sodass w ir
alternierend
a u c h
d e n
Das reine CD-Lauf-
w erk akzeptiert
alle Arten der
Silberscheibe, ist
sehr hochwertig und
kostet 800 Euro. Titel-
sprung und schneller
Vor/-Rücklauf über je
eine Kombi-Taste
7/2014 STEREO 39